Die Abläufe einer Weltmeisterschaft im Biathlon-Orientierungslauf (WBOC) sind in den Wettkampfbestimmungen der Internationalen Biathlon-Orientierungslauf-Föderation (IBOF) klar geregelt – so werden durchweg nur zwei Einzeltitel und ein Staffeltitel vergeben, wobei dem jeweiligen Ausrichter die Reihenfolge entsprechend seiner zur Verfügung stehenden Örtlichkeiten selbst überlassen bleibt.
Es hat sich jedoch der in den vergangenen Jahren – wie auch 2022 bei unserer im Bayerischen Wald am Fuß des Großen Arber durchgeführten WM – durchgeführte Ablauf als vernünftig ergeben:
Anreise- und Trainingstag, Wettkampftag 1: Klassische Distanz (Location-Orienteering – Langstrecke – liegend Schießen – kurze Laufstrecke –stehend Schießen – Ziel). Die Auswertung des „Location-O“ erfolgt idealerweise schon während der Wettbewerb noch läuft. Hierbei gibt es für jeden Millimeter Abweichung bei den 10 auf der Laufkarte nicht markierten Orientierungsstellen (die genaue Lage „Location“ muss mit einem Nadeleinstich markiert werden) eine Zusatzminute zur Laufzeit. Maximal werden pro Posten 10 mm angerechnet.
Entsprechend der jeweiligen lokalen Gegebenheit kann die erste Schießeinheit auch zwischen dem „Location-O“ und der Langstrecke eingeführt werden, so dass zwischen den beiden Schießeinheiten dann der reale Langstrecken-OL durchgeführt wird. Beide Schießeinheiten werden mit jeweils 10 Schuß durchgeführt, wobei es für jeden Fehlschuß einen Zeitzuschlag zur Laufzeit von 2 Minuten gibt.
Dass ich das persönlich für besser halte, sei hier nur am Rande erwähnt.
Am Wettkampftag 2 denn der Kurzstreckenwettbewerb, in den „Rules“ als „Sprint-OL“ gekennzeichnet. Hierbei werden zwei kurze Orientierungsstrecken , bei denen die Siegerzeit um 13 bis 15 min liegen soll, durch den Liegenanschlag unterbrochen und zum Ende folgt dann der Anschlag „Stehend“. Bei dieser Disziplin wird für jeden Fehlschuß eine „Strafrunde“ („Penalty“) gelaufen, deren Länge in den Wettkampfbestimmungen klar geregelt ist. Nach der letzten „Penaltyrunde“ bzw, was recht selten geschieht, nach dem letzten dann fehlerfreien Schuß folgt der Lauf zum Ziel.
Den Tag 3 kennzeichnen dann die Staffelwettbewerbe, die – bis auf die Kategorie der „Herren-Elite“ (H 21 E), in der drei Läufer ein Team bilden – in „Zweierteams“. Während in den Leistungskategorien Damen und Herren Junioren (D/H 20) und „Elite“ (D/H 21) zur ersteren alle Altersklassen bis einschließlich 20 Jahre zählen, können in den Elitekategorien alle Altersstufen eingesetzt werden. In den „Seniorenkategorien“ gilt grundsätzlich, dass alle eingesetzten Damen und Herren mindestens der D/H 35 angehören müssen, wobei die Zugehörigkeit zu einer Kategorie das mit der Bezeichnung angegebene Alter mindestens erreicht werden muß!. Aktuell gilt D/H 70, D/H 95, S/H 120. Hinzu dann, außerhalb der „WM-Wertung“ – als sog. „Rahmenkategorie“ dann „Mixteams“ sowie D/H 16 für angereiste Jugendkader, die nicht im Bereich der D/H 20 starten wollen oder können.
Unsere Teilnahme an der WBOC vom 8.August bis zum 14.August wurde noch vor Fahrtbeginn durch quasi „höhere Gewalt“ gleich mehrfach beeinflußt!
Noch vor Fahrtbeginn wurde „dank“ orkanartiger Stürme an Schwedens Küste unser Fährankunftshafen Trelleborg gesperrt – was nun? Landweg via Baltikum, Russland, Finnland… mehrfach unmöglich! Dänemark – Schweden? OK – und siehe da, die Fähren von Rostock nach Gedser fahren ab geplanten Abreisetag 15.00 Uhr – also genau unsere geplante Zeit! Umbuchung, Neubuchung usw. –jeder, zumindest viele von uns, kennen das ja irgendwie.
Allerdings kamen nun, statt 5 Stunden Kabinen-Erholungsschlaf auf der Fähre von Rostock nach Trelleborg weitere, ungeplante knapp 200 km Fahrtsrecke von Gedser nach Helsingör hinzu. Also doch wieder „schnell noch“ eine Unterkunft in Jönköping (SWE) gesucht und gefunden, um von dort dann am 9. August hinauf nach Idre zu fahren, um zumindest unsere Leihwaffen etwas besser kennen zu lernen…
Laut Navi-Fahrtstecke Jönköping – Idre-Fjäll „nur“ 575 km … Allerdings sollten wir laut Navi über Malung fahren und von dann weiter über Sälen, warum auch immer… Ganz gut, denn kurz vor Sälen leuchtete die Warnlampe „Fehler im Abgassystem“ auf und das bedeutet: „Nächste Werkstatt unverzüglich aufsuchen“! Na Bravo – mitten im schwedischen „Nirwana“, auf einer Sandtrasse, die lt Navi eine offizielle Fernstrasse war. Dort fanden wir, mit Hilfe eines freundlichen Einheimischen mit real migrantem Hintergrund schnell eine Werkstatt. Der Kfz.-Meister Frederick schaffte nach einer Stunde Bastelei“ dann eine sehr gute Lösung und – das Auto fährt noch immer – Kosten 1100 Kronen, also gerade einmal 100 Euro! Wäre hierzulande etwas“ teurer geworden…
Statt Trainingsschießen reichte es „nur“ noch zur Teilnahme an der Eröffnung – immerhin. Dort konnte die IBOF dann mit unserer Ägypterin Dr. Rehab Abdel Raouf und den Kindern der Eliteläuferin Olga Balabanova aus der Ukraine gleich zwei neue Nationen in der IBOF begrüßen, die beide extra vorgestellt wurden und eine Einladung zur offiziellen IBOF-Tagung am nächsten Tag erhielten.
Noch eine Bemerkung zum Thema „Leihgewehre“: zwar haben Dariusz Iwanowski (SV Schorfheide) für sein Heimatland Polen und ich für Deutschland einen gültigen Waffenpass auch für ganz Europa – doch muss für Fährfahrten genau wie für das Fliegen selbst so ein Kleinkalibergewehr als Waffe bei der jeweiligen Fährgesellschaft mindestens 14 Tage vor Abfahrt angemeldet werden und extra auch Stunden vorher nebst Munition „eingecheckt“ werden und kostet tatsächlich mehr als ein normaler Einzelpassagier! Diese Mehrkosten und vor allem den Aufwand konnten wir uns dank unserer schwedischen Partner und Freunde Hans Mandahl und Per Anden sparen, indem wir die zumindest mir von den früheren 5 Trainingslagern bekannten Gewehre zur Nutzung nebst ausreichender Munition erhielten. Dass natürlich nur mit den 1,5 Stunden „Einschießen“ vor dem ersten Start die jeweilige Sportwaffe nicht ausreichend „gehandhabt“ werden kann, ist logisch. Aber – wir hatten jeder eine quasi „Eigene“…
Wettkampf 1: „Klassik“
Das Laufen in den Abfahrtshängen von Idre-Fjäll im schwedischen „Paradies“ von Idre-Fjäll des Wintersports rund um die international bekannte Biathlonarena war, zumindest zur Auftaktdisziplin „Klassik“, das äußere Merkmal der nun 18. Weltmeisterschafte im Biathlon-Orientierungslauf der Internationalen Biathlon-OL-Föderation IBOF.
In dieser Biathlon-Arena starten alljährlich zum Wintersportsaisonauftakt die schwedischen Biathlonwettbewerbe. Allerdings waren es für die Sommersportler auch für schwedische Verhältnisse recht lange Anfahrtswege dort hinauf.
Das sowie das bis zum Wettkampfbeginn bereits oben erwähnte extreme Wetter waren schon reale Gründe, die die Teilnehmerzahlen doch stark beeinflußt hatten.
Hinzu die im Spätfrühjahr endgültig durchgeführte Verschiebung um eine Woche „nach hinten“ für die ursprünglich direkt im Anschluß an die „O-Ringenwoche“ im in der gleichen Region gelegenen Are war speziell für etliche aus den am Biathlon-OL interessierte Mitteleuropäern dann doch „etwas zu weit“ – denn zweimal kurz hintereinander gut 1 700 km Anfahrtweg ließen z.B. selbst unsere eigenen Mitglieder dann resignieren.
Und längst nicht alle Aktiven, auch aus Deutschland, konnten eine Veränderung ihres Urlaubs im laufenden Planungsjahr realisieren, bei anderen stand der Studienbeginn oder bei den jüngeren die Ausbildung bzw. Schule vor einem WM-Start. So war ich seit vielen Jahren erstmals nur der einzige deutsche Starter bei einer WM, schade!
Die schwedischen Ausrichter OK Tisaren um unseren langjährigen Freund Per Anden zählte dann insgesamt 353 Starter über die drei Wettbewerbe gegenüber 420 Starfällen der WM im Vorcoronajahr 2019 im finnischen Hollola bei Lahti. Dort stellten sich im Sprintwettbewerb 160 statt nun 127 Starter der Konkurrenz, im Klassikwettbewerb 150 statt nun 126 und in den Staffeln stellten sich 102 gegenüber 100 dem Starter.
Sicherlich: Diese Teilnehmerzahlen liegen deutlich unter denen einer normalen “Fuß-OL-WM“, vor allem, wenn man da bedenkt, dass es in Addition der Junioren, Elite und Senioren deutlich mehr werden.
Allerdings muss beachtet werden, dass beim Biathlon-OL allein aus Sicherheitsgründen die vorhandenen Schießbahnen eine „Massenteilnahme“ ausschließen und – betrachten wir die anderen Orientierungssportdisziplinen genauer, sind beim „Trail-O“ oder „Mountainbike-O“ auch andere Teilnehmerfelder als beim traditionellen „Fuß-OL“ zu beobachten.
Und – um das auch einmal anzumerken: Jeder Freizeitlaufsportveranstalter würde bei den in seinen Augen geringten Starfeldern eines Fuß-OL sofort von „Minusgeschäft“ sprechen. Je komplizierter eine Sportdisziplin real ist, desto geringer sind auch die Teilnehmerfelder – so ist das nun einmal.
Die WM rund um das Biathlonstadion von Idre-Fjäll war, bedingt durch die alpine Umgebung, speziell am Tag Eins, dem „Klassikwettbewerb“, schon vor dem Start eine echte Herausforderung: 1 800 m „Einlaufstrecke“ – allerdings per durchgehenden Anstieg mit 150 m – hinauf zu den alpinen Startplätzen!
Mit einer gewissen „Wehmut“ betrachtete ich dabei die neben mir stillstehenden Ski- und Sessellifte… Los ging es dann oben mit dem „Location-Orienteering“ und schon nach den ersten Metern war sicherlich nicht nur mir sofort klar: Das wird extrem schwer.
„Downhill“ und die sehr stark generalsierte Karte mit 5 m –Intervallen und der typisch skandinavischen Darstellung der Höhenprofile, bei denen die Darstellung von Steinen oder passierbaren Felsen nur dann in „schwarz“ erfolgt, wenn im Winter der Schnee auf diesen nicht liegen bleibt…
Hinzu dann weiter unten sehr „großzügig“ kartierte Pfade von Mountainbiker, die somit als „Auffangpunkte“ nicht verwendet werden konnten. Natürlich alles in feinstem Dickicht, das dann noch weiter unten von vielfach nicht gänzlich kartierten Sumpfflächen „bereichert“ wurde!
Hintergrund: Wohin sollten die extremen Wassermassen der tagelangen Starkregenfälle auch abfließen? Ich gestehe ehrlich, dass ich irgendwie mich noch freute, „nur“ 17 mm Abweichungen und somit „nur“ 17 „Zusatzminuten“ statt meiner sonst üblichen 0 – 5 „gefangen“ zu haben und „rangiere“ damit zusammen mit 8 anderen auf Rang 28..
Die besten hierbei:
- 4 mm: Anton Bernrving (10.H21 E, SWE),
- 6 mm: Johann Runesson (3.H21 E,SWE),
- 7 mm: Andreas Davidsson (12.H21E; SWE),
- 8 mm Stina Backlund (1.D40, Gota Militär SWE),
- 8 mm: Christer Arksand (3.H65, Össeby SWE) .
Unsere für ihr Heimatland in der Juniorinnen D 20 startende Michalina Iwanowska (D14!) vom SV Schorfheide „sammelte“ sehr gute 22 mm und liegt damit unter den 126 Startern auf Rang 55. Sie war somit aus unserer Region die einzige, die mit Erfolg (jeweils Platz 5) in den vier Leistungskategorien der Elite und Junioren startete.
Unser neues Vereinsmitglied, Dr. Rehab Abdel Rauf, die für ihr Heimatland Ägypten startete musste der für sie bislang völlig unbekannten Releifarbeit der Klassiketappe ihren Tribut zollen und brach diesen Lauf ab.
Ihren „Schießtrainer“ , dem früheren mehrfachen Weltmeister von einigen Seniorenkategorien im Biathlon-OL , Dmitry Popov , der derzeit die mongolischen Biathleten auf die kommende Wintersaison vorbereitet, wird zumindest erfreuen, dass Rehab in der Teildisziplin Schießen sich bei den Wettbewerben im guten Mittelfeld platzieren konnte.
Zurück zur „Klassik“: Meine „eingesammelten 17 Minuten und auch die 22 min von Michalina, waren, wie dir obige Kurzstatistik zeigt, die schlechtesten nicht! Der auf den „Location-O“ folgende „Lang-OL“ hatte es dann echt „in sich“ – meine beigefügte Strecke deutet das an. Etwa 60 % der dargestellten braunen Höhenkurven im oberen Laufteil würden in Mitteleuropa überall als „passierbare“ Felswände problemlos „durchgehen“.
Während mich das, dank nun 26 Teilnahmen allein bei „O-Ringen“ nebst diverser weiterer OL, Biathlon-OL und Trainingslager hatte ich damit keine Probleme und die beiden Mitstarten bei O-Ringen, Michaline und Dariusz auch nicht. Aber speziell für unsere Rehab war das dann doch völlig unklar und sie tat das einzig richtige – Lauf abbrechen und dann mit mir am Abend ausgiebig, auch anhand von Fotos und weiterer skandinavischer Karten , auf den Sprint vorbereiten. Das auch, weil dieser dann in unmittelbarer Nähe des Stadions und somit außerhalb der Steilhänge stattfinden muss.
Dass Michalina bei den Juniorinnen Platz 5 erreichte, ist ein Zeichen ihrer guten Lernfähigkeit, auch, weil sie die Teildisziplinen Location und vor allem Schießen doch recht gut meisterte. Während ihr Papa Dariusz dann sich über einen Bronzeplatz freute, wurde ich doch etwas überraschend Vizeweltmeister, weil der diesen Platz zuvor innehabende Däne Karsten Richardtsen nach dem Schießen disqualifiziert – er hatte eine Patrone rausrepretiert und dadurch nur 9 mal geschossen!
Der für Israel startende Doron Kissinger aus Tel Aviv erlief sich bei seiner nun dritten WM – Teilnahme einen guten 5.Platz für sein Heimatland und konnte doch etliche seiner Konkurrenz zu seiner Überraschung hinter sich lassen.
In der Damenelite überraschte die Ukrainerin Olga Balabanova mit einem 9,Platz nicht nur sich selbst und noch mehr Überraschung gab es durch den doch unerwarteten Sieg der Dänin Nina Germann Najbjerg. Die weiteren Sieger der Leistungskategorien: Sigrid Ljunggren (D 20), Oskar Ericsson (H 20) und Johan Ek Larsson – alle Schweden.
Wettkampf 2: „Sprint“
Eine erste Überraschung nach dem Anschießen war der diesmal nur 1 500 m weite Anmarschweg zum Start – überraschend dann eher, dass es 95 m nur bergab ging! Aber – wie schon durch Till Eulenspiegel bekannt, der ja, wissend, dass es nach „bergab“ auch bergauf geht und deshalb der Legende nach deshalb jedes Mal in lautes Wehklagen ausbrach, wenn er „hinunter musste“ – „schluchzte“ so mancher der nun 127 Teilnehmer doch in sich hinein… – denn auch das Ziel lag ja a oben…
Wie an der Karte ersichtlich, ging es auch vom Start an „sofort zur Sache“ – und ehe man sich „einmal um sich selbst gedreht hatte“ brach der Schweiß bereits aus allen Poren und eine saubere Orientierung war bei den erreichten hohen Pulsfrequenzen dann mit sehr viel Energieverbrauch des Denkapparates verbunden! Bedingt durch die extrem vielen Regenfälle der letzten Wochen waren zudem die kartierten Sümpfe alle durchweg größer und selbst dort, wo offener „Laufwald“ durch strahlendes Weiß auf der Karte signalisiert war, erwartete jeden dort bis zu knietiefes Wasser…
Dass es in Skandinavien, nebenbei bemerkt, „unüblich“ ist, oberschenkeltiefe Blaubeer – oder Erikasträucher als „Bodenbewuchs“ zu kennzeichnen, sei hier dem „unwissenden“ Leser gegenüber erwähnt. Wie bereits ober erwähnt, mich störte das alles nicht so sehr, aber unsere Skandinavien gar nicht kennende und auch unsere deutschen OL-Karten nur während ihrer etwa 10 OL im Verlauf ihrer zwei Studienjahre an der Uni Leipzig absolvieren Sportstudiums nur teilweise bekannten OL-Arbeit war das dort oben dann doch alles reales Neuland“! Umso bemerkenswerter, dass sie im Abschluß der Damenelite dann mit Platz 22 gelistet wurde und noch zwei Schwedinnen nach ihr in der Liste stehen.
Eine haushohe, einer Sensation gleichkommende Überraschung gab es in dieser Damenelite: Denn wieder gelang es keiner der favorisierte Schwedinnen, die Goldmedaille zu erringen! OK, zwar lebt sie seit über einem Jahr in Schweden zusammen mit ihren drei Kindern, aber deshalb nun gleich einen Elitesieg einfahren? Die Ukrainerin Olga Balabanova aus Kiew, die in Sumy als D 14 mit OL startete, siegte mit über 2 Minuten Vorsprung vor der Schwedin Karin Stenback und der Finnin marie Fred.
Unsere Michalina Iwanowska erreichte bei den Juniorinnen für ihr Heimatland Polen und unserem SV Schorfheide den 5.Rang. Im Sprint der Junioren „landeten“ die beiden Söhne von Olga, auf den Plätzen5 (Yelizar) und 6 (Hordi), die zur Langstrecke noch in der Rahmenkategorie der Jugend bis 16 gestartet waren.
Hinzu dann in den Seniorenkategorien noch einmal Polen (Dariusz Michalowski, H 45, wieder Bronze) und ich holte mir trotz meiner zuviel gelaufenen Strafrunde ebenfalls Bronze in meiner Kategorie Senioren H 75.
Der Vertreter Israels, der oben schon erwähnte Doron Kissinger, wurde in seiner H70 diesmal auf Platz 6 gelistet. Die insgesamt neunte der insgesamt gemeldeten Nichtskandinavier, die Engländerin Dominique Lazanski (D 45) aus Chingwell and Epping, hatte vor dem Sprint-OL kurzfristig abgesagt.
in den anderen drei Einzelkategorien D20, H21E und H 20 dominierten die Schweden mit dem nun Doppelweltmeister Johan Ek Larsson, dem nun Doppeljuniorenweltmeister Oscar Ericsson der Vereinsstarterin Ida Bergfors (Njurunda OK) und so wurde bei der Siegerehrung die schwedische Nationalhymne zum „Dauerbrenner“.
Wettkampf 3 : „Staffel“
Mit den Staffelwettbewerben enden die Welttitelkämpfe traditionell – so auch 2023. Das nunmehr bekannte Wettkampfgelände rund um das Stadion, das wissen nun alle Aktiven, verlangt real vom ersten bis zum letzten Meter die volle Konzentration – auch wegen der vielen doch recht „uferlos“ gewordenen Sümpfe.
50 Teams stellten sich dem Starter – darunter in der Juniorenkategorie mit den beiden Ukrainern Hordi und Yelizar Balabanov die einzigen Nichtskaninavier! 10 Damenteams, 9 Herrenteams und 5 bei den Junioren. Die spannende Frage war, triumphiert Schweden oder gelingt es den starken Finnen, zumindest in einer Kategorie den Dreifachtriumpf der „Trekronors“ zu verhindern. Nach Etappe 1 bei den Herren lag Finnland 1 mit Petja Ylikylä über 1 Minute vor seinem Landsmann Samu Heiska (FIN 2) und fast 2 Minuten vor dem besten Schweden, dem Mehrfachweltmeister vergangener Jahre, Gustav Hinder, klar vorn.
Nach dem 2. Wechsel hatte der amtuere4nde Doppelweltmeister Johan Ek Larsson diese 1:42 min nicht nur aufgeholt, sondern konnte Joona Hula (FIN 1) mit nun 2:33 min doch recht klar auf Abstand halten, während Finnland 2 mit Valtten Rantala den dritten Platz vor den stark aufkommenden Dänen mit Elias Hinge als 2.Läufer halten.
Somit war, zumindest auf den Medaillenrängen Silber und Bronze für Spannung gesorgt. Während vorn für Schweden 1 Martin Jansson „nichts anbrennen“ ließ und fehlerlos beim Schießen blieb, entschieden mit sehr guten Ergebnissen Antti Ivari (FIN 1) und Mikko Hölsö (FIN 2) dann gleich zewi finnische Teams den Kampf um die beiden Podiumsplätze für sich. 4.Schweden 2, 5. Dänbemark 1, 6. Finnland 3.
In der Damenkonkurrenz nach Wechsel 1ebenfalls Finnland vorn! Die Startläuferin des 2. Teams, Satu Rautiainen, wechselte glatt 1:40 min vor der frisch „gebackenen“ dänischen Weltmeisterin Nina Germann Najbjerg, ehe mit 3:28 min Rückstand Finnland 3 mit Marie Tuokko wechselte. Bahnte sich hier die Sensation an, dass kein einziges schwedisches Damenteam sich eine Medaille holte? Nach Einlauf der zweiten finnischen Läuferin, Hilda Kukonlehto, feierten die Finninnen diesen tatsächlich nicht erwarteten Triumpf, ehe 3:25 min später die als neunte (!) quasi vom Ende des Feldes gestartete Karin Stenbeck (SWE 1) zu ihrer eigenen Überraschung noch auf den Silberplatz einlief und nunmehr Julia Koivisto (FIN 4) , die von ihrer Startläuferin, der auch herzulande sehr gut bekannten früheren Juniorenweltmeisterin Rafaela von Frenckell als vierte ins Rennen geschickt wurde. Der wirklich bedauernswerten Dänin Maja Maerkedal war ein böser Orientierungsfehler unterlaufen, die ihr Team bis auf Platz 9 zurück fallen ließ.
Den Juniorenwettbewerb, in dem deutsche Teams vor Jahren um den Juniorenweltmeister von 2016, Sebastian Fleiß und Paul Scholtz, mehrmals Bronze und Silber sichern konnten und noch im Vorjahr in Bayern die beiden Deggendorfer Lara Geiger und Jonas Friebe sich nur den beiden Schweden und diesjährigen Medaillensammlern Sigrid Ljunggren und Oscar Ericsson geschlagen geben mussten und Silber gewannen, waren die Schweden mit 4 Teams gegen die beiden 14 und 16 Jahre alten Ukrainer zu keiner Zeit „ gefährdet“ u d liefen das Edelmetall unter sich aus: Schweden 2 (Arvid Ericsson/ Karl-Axel Utterström) siegten vor Schweden 1 und „verhinderten“ den Dreifacherfolg des Doppeljuniorenweltmeisters Oscar Eriksson, der nun zusammen mit Axel Brönnestarn Vizeweltmeister wurde. Bronze erliefen sich für Schweden 4 die D 20-Starterinnen Sigrid Ljunggren und Hilda Marsell, die es somit den Jungs von Schweden 3 und den beiden Ukrainern mal „so richtig“ zeigen konnten.
Im offenen Rahmenwettbewerb der 6 Mixteams lief unser polnischer Youngster, Michalina Iwanowska, zu Höchstform auf, brillierte einmal mehr beim Schießen mit nur 3 Strafrunden und Superlaufleistung gegen uns anderen und sicherte ihrem Team Poland als Startläuferin nach Schweden 1 und Finnland 1 den dritten Platz, den Papa Dariusz Michalowski durch einen kapitalen Fehler der Finnen noch auf Platz 2 einlaufen ließ. Das Mixteam „Israel / Deutschland“ mit Doron Kissinger und Bernd Wollenberg (zusammen 145 Jahre alt…) wurde genau wegen dieses finnischen Fehlers noch dritte, denn die Starter des schwedischen „Dalarnaregiments“ mussten ebenfalls wegen eins Fehlstempels aus dem Rennen um diem Plätze scheiden.
Unserer Michalina als jüngste Teilnehmerin der WM erhielt dann bei der abendlichen Siegerehrung durch den früheren Präsidenten und Org.-Leiter dieser WM, Hans Wickborn, eine kleine Extraauszeichnung, bevor die offizielle Bekanntgabe Dänemarks als Ausrichter der Weltmeisterschaften 2024 erfolgte.
Text: Bernd Wollenberg
Bilder: Bernd Wollenberg / Archiv und Fotografen des Ausrichters
OL-Kartenausschnitt: Veranstalter